In diesem Jahr fällt die Entscheidung schwer, welche Spielekonsole
unter dem Weihnachtsbaum liegen soll. Playstation 2 und 3, Xbox und
Xbox 360, Nintendo Wii und DS, PSP und PSP Slim Lite – alle
ringen um die Gunst der Spieler. WELT ONLINE hat die Geräte unter
die Lupe genommen. Fazit: Auf die Zielgruppe kommt es an.
Playstation
2: Der Konsolen-Oldie hält grafisch nicht mehr mit den neuen
Konsolen mit. Dafür kostet er auch nur 150 Euro.
Selten haben sich die Hersteller einen so harten Schlagabtausch geliefert
wie vor diesem Weihnachtsfest. Die neue Generation der Konsolen ist seit
rund einem Jahr auf dem Markt, das Spieleangebot wächst. Gleichzeitig gibt
es noch die Vorgänger-Generation, also etwa die Playstation 2 oder Nintendo
Game Cube. Sie glänzen mit einem überragenden Preis-Leistungsverhältnis. Und
wer unterwegs zocken möchte, muss sich zwischen der PSP und dem Nintendo DS
entscheiden. WELT ONLINE hat sich die Konsolen näher angeschaut.
Playstation 3 – das Technikwunder Sonys Konsole ist die leistungsstärkste Konsole. Sie bietet die beste Grafik
– vorausgesetzt, dass die Spiele für die Playstation 3 optimiert worden
sind. Zudem besitzt sie als einzige Konsole einen Blu-ray-Spieler für die
Wiedergabe von hochauflösenden Filmen. Um die Grafikpracht bei Spielen und
Filmen genießen zu können, ist allerdings ein „HD ready“-Fernseher Pflicht,
wie beispielsweise der Sony Bravia D3000 ab rund 1000 Euro. Die Playstation
gilt deswegen als Konsole für Erwachsene und Technik-Freaks.
Ihr größter Nachteil ist der vergleichsweise
hohe Preis. In der einfachsten Version mit 40 Gigabyte-Festplatte kostet sie
399 Euro. Empfehlenswerter ist die Version mit 60 Gigabyte-Festplatte, zwei
Spielen und einem zweiten Eingabegerät („Controller“) für 499 Euro. Zwar ist
die Playstation damit die teuerste Konsole. Doch selbst bei diesen Preisen
legt Sony noch was drauf. Experten schätzen, dass die Produktionskosten der
Konsole deutlich über 500 Euro liegen. Zudem kostet allein ein einzelner
Blu-ray-Spieler im Handel bereits 500 Euro.
Ein Pluspunkt: Der Internet-Modus der Playstation ist – im Gegensatz zu dem
der Xbox 360 – kostenlos. Dort gibt es Probier-Versionen von Spielen und
Blu-ray-Scheiben. Playstation-Besitzer können sich Nachrichten schreiben und
über das Internet gegeneinander spielen. Für wenig Geld gibt es zudem
Mini-Spiele, von denen einige genauso viel Spaß machen wie ein
Vollpreis-Titel.
Als Nachteil galt bislang das eher magere Spielangebot der Playstation.
Einen absoluten Top-Titel, für den allein sich der Kauf der Konsole lohnt,
hat Sony noch nicht. Doch im kommenden Jahr sollen Zugpferde wie GTA 4,
Metal Gear Solid 4 und der neueste Gran Turismo-Teil erscheinen. Zu den
besten Spielen bislang gehören Ratchet und Clank, Pro Evolution Soccer 2008,
Oblivion, Ninja Gaiden, MotoStorm, Sega Rally, Assasins Creed und Uncharted:
Drake’s Fortune.
Xbox 360 – die günstige Alternative zur Playstation 3 Microsoft richtet sich mit der Xbox 360 ebenfalls eher an eingefleischte
Intensiv-Spieler. Die Unterschiede zur Playstation: Die Xbox 360 ist nicht
ganz so leistungsstark, hat aber ein größeres Spieleangebot und ist
günstiger. Die Einsteiger-Version Xbox Arcade kostet 279 Euro.
Empfehlenswert ist die Festplatten-Version für rund 350 Euro – darauf können
Spiele und Musik gespeichert werden.
Leider fehlt der Xbox ein eingebautetes Laufwerk für hochauflösende Filme.
Dieses kann in Form eines HD-DVD-Players für 150 Euro nachgerüstet werden.
Damit ist die Konsole dann allerdings doch wieder so teuer wie die
Playstation 3.
Geld verlangt Microsoft zudem für seinen Online-Dienst Xbox Live. Der kostet
jährlich 60 Euro. Im Vergleich zur Playstation gibt es für die Xbox derzeit
die besseren Spiele, darunter Halo 3, Bioshock, The Orange Box, Forza
Motorsport 2, Project Gotham Racing 4.
Nintendo Wii – die Konsole für ganzen Körpereinsatz Nintendo ist mit seiner Wii ein Überraschungserfolg gelungen. Die Konsole
ist technisch deutlich schlechter als die Xbox 360 und die Playstation 3.
Dafür überzeugt sie mit zugänglichen Spielkonzepten und einem innovativen
Eingabegerät mit Bewegungssensor. Damit ist es möglich, den Controller je
nach Spiel wie einen Golf- oder Baseballschläger, eine Angel oder ein
Schwert durch die Luft zu schwingen. Das macht vor allem dann Spaß, wenn
sich mehrere Spieler um die Wii versammeln.
Ansonsten spricht die Konsole eher jüngere Menschen und Gelegenheitsspieler
an. Grund: Die eher kindliche, comichafte Grafik der Spiele. Anders als Xbox
360 und Playstation 2 schafft die Wii keine hochauflösende Grafik – deswegen
reicht für diese Konsole auch ein handelsüblicher, günstiger PAL-Fernseher.
Die Wii kostet 249 Euro. Zu den besten Titeln gehören Zelda: Twilight
Princess, Super Paper Mario, Wario Ware, Super Mario Galaxy und Resident
Evil 4. Ein Pluspunkt gegenüber der Konkurrenz: Die Spiele kosten mit rund
50 Euro meist 20 Euro weniger als die für Playstation 3 und Xbox 360.
Die Auslaufmodelle Wer weniger Wert auf eine zeitgemäße Grafik setzt und seinen Geldbeutel
schonen will, greift zu der älteren Konsolengeneration. Der größte Vorteil:
das riesige Spieleangebot. Sowohl für die Xbox, die Playstation 2 und den
Game Cube gibt es viele Klassiker für 10 bis 20 Euro zu kaufen. Die Konsolen
selbst kosten rund 100 bis 200 Euro.
Die Mitnehm-Konsolen Für unterwegs eignen sich Sony PSP und Nintendo DS. Bei ihnen gilt das
gleiche wie bei ihren stationären Vorbildern: Sony ist teurer, hat die
bessere Technik und richtet sich eher an eingefleischte Zocker. Nintendo DS
ist günstiger, leistet etwas weniger, begeistert aber mit innovativen
Konzepten auch Gelegenheitsspieler.
Die PSP kostet rund 170 Euro. Wichtig: Sie sollten drauf achten, die „Slim&Lite“
zu kaufen – und nicht das Auslaufmodell. Die neue Version ist kleiner,
leichter, schicker. Die PSP ist in etwa so leistungsstark wie eine
Playstation 2 und besitzt ein sogenanntes UMD-Laufwerk. Damit können Filme
wiedergegeben werden – sie kosten rund 10 bis 15 Euro.
Nintendo DS kostet etwa 140 Euro. Filme kann es
nicht wiedergeben, die Grafik ist schlechter als bei der PSP. Allerdings
besitzt sie zwei Bildschirme, die neue Spielkonzepte ermöglichen. Spiele wie
Dr. Kawashimas Gehirn Jogging begeistern auch Menschen, die sonst eher nicht
zocken.